Als Frau im Iran – Die Emanzipation macht Urlaub

Salam! Dieses Wort habe ich im Mai diesen Jahres sehr oft gehört. Hallo! Hey! Hi! Guten Tag! Wie auch immer, im Iran grüßt einen jeder. Ob das nun die berühmte persische Freundlichkeit ist oder einfach nur Freude über selten gesehene Touristen im Land einer Hochkultur, die viele mit einem Ausbildungslager für islamistische Terroristen verwechseln, ist erst einmal egal.

Viele Frauen im Iran sehen trotz ihrer Kopftücher sehr bezaubernd aus.
Es tut gut, so viele freundliche Gesichter zu sehen. Diese Herzlichkeit habe ich in so einem Ausmaße noch nicht erlebt. Ob in Südostasien, in der Türkei, im nahen Italien – in der Regel kennt man die nette aufgeschlossene Art Touristen gegenüber. Aber meine Erfahrungen im Iran, was Gastfreundschaft angeht, toppen alles Bisherige: Die Perser finden es also gut, dass ich als westliche Frau im Iran herum reise und ließen mich diese Freude darüber durchaus bei jeder Gelegenheit spüren.

Ich jedenfalls habe nicht mit solch einem Empfang gerechnet. Auf offener Straße sprechen einen wildfremde Menschen an und heißen einem in ihrem Land willkommen. Man wird zum Abendessen nach Hause eingeladen, das Taxi wird einem bezahlt, man wird in der Stadt oder dem Dorf herumgeführt ohne eine Gegenleistung annehmen zu wollen; die Liste an Freundlichkeit und Menschlichkeit ist unendlich. Unsere Bekanntschaften übernahmen zum Beispiel den vergleichweise recht teuren Eintritt in den Golestan Palast in Teheran. Am Ende unserer Reise mussten wir dann noch nicht einmal das Hotel bezahlen; wir wurden bei unseren neuen Freunden einquartiert und haben die volle Breitseite orientalischer Gastgeberqualitäten erfahren dürfen.

Doch trotz all der positiven Resonanzen war ich als Frau im Iran immer sehr wachsam, was meine Anwesenheit dort als halbwegs emanzipierte (was man auch immer heutzutage darunter versteht) Frau hervorruft. Kurz gesagt: Der Iran ist ein islamischer Staat, in dem die Sharia herrscht, d.h. der Islam – die Religion – ist im Gesetz verankert und jeder, der dort lebt, muss sich an diese Gesetze halten. Auch die Touristen sollten sich diesen beugen, auch wenn es für uns „nur eine Religion“ ist. Für die Regierung ist es Gesetz, die Wahrheit, eine Pflicht.

Was die Bevölkerung davon hält, erwähne ich kurz noch in einem Absatz am Ende. Jetzt gibt es erstmal ein paar Benimmregeln, die man trotz des allgemeinen recht lockeren Umgangs in der Öffentlichkeit (im Gegensatz zu dem was ich erwartet habe) definitiv beachten sollte und muss, damit einem die Reise nicht durch Sittenpolizei, unangenehme Blicke o.Ä. vermiest wird.

Die wichtigsten Spielregeln für eine Frau im Iran:

1. Der Hijab – Das Kopftuch

Zu tragen in der Öffentlichkeit, in Hotels und Cafés. In der Metro, in Bussen und Flugzeugen. Also überall dort, wo ihr nicht die Tür hinter euch zumachen könnt und euch fremde Männer sehen können. Für mich ist das bei 35 Grad Celsius als Frau im Iran die Arschkarte, in Deutschland im Frühling ein Accessoire, jedoch gehört es im Iran auf die Haare statt an den Hals.

Wie viel oder wie wenig das Kopftuch dein Haar zu bedecken hat, hängt von der Stadt oder der Gegend ab, in der du dich gerade befindest. Anfangs habe ich überall penibel darauf geachtet, dass nicht einmal mein blonder Haaransatz zu sehen war. Am Ende unserer dreiwöchigen Reise jedoch, trug ich mein Tuch in Teheran nur noch locker über dem Haarknoten – so wie geschätzte 70% der jüngeren Perserinnen. Eine dezente Art der Revolution.

Und so würde ich es jeder Frau im Iran empfehlen. Kurzum: Getragen werden MUSS er, der Hijab (das sagt das Gesetz). Vor allen Dingen aber dann, wenn man nicht auf die Polizeiwache zitiert werden möchte um sich geschlagene zwei Stunden lang eine Moralpredigt oder eventuell noch Unangenehmeres anzutun. Wie viel Haar ihr trotz Kopftuch zeigen wollt, hängt letztlich vor allem von eurem Mut und eurer weiblichen Umgebung ab. Beobachten ist alles. Es kann aber auch nach hinten losgehen. Ich möchte hier nur meine persönliche Empfehlung aussprechen.

Welches Kopftuch im Iran man nun trägt, das sei jedem selbst überlassen. Einfache und doch recht schicke Kopftücher findet man zum Beispiel bei Peek & Cloppenburg

Farbenfrohe Hijabs auf dem Bazar in Esfahan
Als Frau im Iran: Hijab müssen nicht immer schwarz sein – Kopftuchauswahl en masse auf dem Bazaren des Landes

2. Der Manto – Der Mantel

Ebenfalls zur Kleiderordnung für Iranerinnen dazugehörend: Ein etwas längerer Mantel, der über den Po bis bestenfalls Mitte der Oberschenkel/Knie reicht. Untailliert. Nicht anliegend. Nehmt euch am besten 1-2 Tunikas oder eine lange, dünne und vor allem lockere Strickjacke mit. Oder ein Kaftan.

In weiser Voraussicht habe ich mir einen vorab bei Monki gekauft und wurde sogar von vielen Iranischen Frauen hierfür neidisch beäugt. Mode wird dort natürlich auch dort gerne gesehen und getragen. Ob hip oder nicht, irgendeine Art von Mantel muss man/Frau im Iran leider tragen, sonst können einem ähnliche Konsequenzen blühen wie beim Nicht-Einhalten des Hijab-Gesetzes… da muss Frau im Iran wohl durch. Allerdings wird auch dies von Teheranerinnen oft sehr locker interpretiert, nämlich in Form eines eng anliegenden, hippen Trenchcoats.

Der Manto ist allerdings nicht zu verwechseln mit dem Chador, dem schwarzen, kuttenähnlichen Umhang, der nur das Gesicht freilässt. Das müsst ihr euch nun wirklich nicht antun!

Als Frau im Iran darf man auch mal bunt tragen. Zwei Frauen tun dies hier mit farbenfrohen Tüchern.
Als Frau im Iran: Haare sieht man doch öfters, als man erwartet

3. Lange Kleidung

Leggins, Jeans, Leinenhosen, Röcke, Kleider: alles ist erlaubt. Es muss nur bis zum Knöchel gehen. Und wenn ich sage: Knöchel, dann meine ich auch: Knöchel! Die ungläubigen und verdutzten Blicke von Mann und Frau in Yazd (extrem heiße und extrem alte Wüstenstadt) haben mir gereicht, als ich ein schwarzes lockeres Kleid anhatte, das mir „nur“ bis etwa 4 cm oberhalb des Knöchels ging. Ich bekam glücklicherweise keine Probleme, außer mit meinem Wohlbefinden.

Das ist aber wieder von Gegend zu Gegend unterschiedlich. Verboten ist diese „lässige“ Art der Kleidung überall, toleriert wird sie nur ab und zu. Um nicht in Schwierigkeiten zu kommen, würde ich daher vor der Reise in den Iran JEDES Kleidungsstück anprobieren, und schauen, wie lange es tatsächlich am Körper ist.

Etwas lockerer konnte ich allerdings die Wahl der Oberbekleidung gestalten. Was Weites sollte es sein, und eigentlich sind auch lange Ärmel Pflicht. Oft habe ich diese aber einfach etwas hochgekrempelt oder die Bluse 1-2 mal umgeschlagen. Soviel Spaß muss sein!

Als Frau im Iran auch tragbar: Bunte Kleider auf einem Bazar
Auf dem Basar in Esfahan: Geschmackvolle Kleidung für die kleine, alkoholfreie Party zuhause

4. Frauen zu Frauen, Männer zu Männern

Obwohl der Umgang zwischen den Geschlechtern schon recht locker ist, sollte man sich als gleichberechtigte Frau aus dem Westen ab und zu auf die Zunge beißen und Gepflogenheit Gepflogenheit sein lassen.

Zum Beispiel begrüsst und verabschiedet ein Mann eine Frau im Iran in der Regel nur wörtlich. Wenn man sich etwas besser kennt, geben sich Männer gegenseitig die Hand oder sogar eine Umarmung.

Im Bus sitzt die Frau neben einer anderen Frau, dem Ehemann oder neben niemandem. In der Metro gibt es extra Abteile für Frauen (jedoch kein Muss). Jeglicher Körperkontakt zwischen Mann und Frau, auch zwischen unverheirateten Paaren, ist in der Öffentlichkeit offiziell verboten und nicht gerne gesehen.

Dies geht soweit, dass man als persischer Boy- & Girlfriend weder ein Hotelzimmer zusammen bekommt, noch übernachtet man beieinander. Solange man unverheiratet ist, wohnt man in der Regel noch zuhause bei den Eltern – was die Heiratsrate und dann auch die Scheidungsrate rapide in die Höhe treibt. Als westliches Touristenpaar hatte ich mit Clemens jedoch keine Probleme ein Hotelzimmer zu bekommen. Auf die Frage, ob man verheiratet sei, reichte es oft, einfach nur nett zu lächeln und freundlich zu nicken.

5. Weibliche Intuition ist nicht verboten

Dieses kleine Regelwerk ist natürlich für jede Frau, die in den Iran reisen möchte, etwas ungewohnt und auf den ersten Blicke auch recht umständlich. Grundsätzlich würde ich trotzdem jedem nahelegen: Halte dich einfach daran.

Natürlich nervt es schnell, allerdings gewöhnt man sich auch recht fix daran. Vor allem wirst du zügig merken, wann man die Regeln etwas lockern kann und welche Reaktionen dies hervorruft. Ebenso ist auch der Umgang in der Öffentlichkeit mit fremden Männern kein Problem: Man unterhält sich, man lacht, man darf auch Fragen stellen und seine Cola selber im Restaurant ordern.

Und mit diesem Punkt komme ich auch schon zu der letzten großen Frage, die sich stellt: Warum macht die Bevölkerung das alles mit? Finden die das gut? Und was hat ein Kopftuch mit Religion zu tun?

Als Frau im Iran darf man auch mal Haare zeigen: Modische Frauen mit ihren bunten Hijabs
Als Frau im Iran: Die Perserinnen haben Geschmack und auch keine Scheu, ihn zu zeigen

Fazit: Alles eine Frage der weiblichen Intuition

Jeder Mann und jede Frau im Iran, mit dem ich auf dieser Reise über diese Gepflogenheiten gesprochen habe (und es waren erstaunlich viele, die von sich aus das Thema Politik & Religion angeschnitten haben), hat sich gegen viele der Vorschriften und Gesetze ausgesprochen. Ich für meinen Teil würde sehr gerne näher darauf eingehen, jedoch möchte ich mit Sicherheit noch mal in den Iran einreisen. Und um diese Chance nicht zu gefährden, werde ich in diesem Artikel und auch in eventuellen Kommentaren von weiteren Ausführungen über kritische Aspekte des Irans absehen. Klingt absurd, ist aber so.

Die Bevölkerung jedoch verdient auf jeden Fall meinen Applaus; ich habe dort sehr intelligente, weltoffene und zuvorkommende Menschen kennengelernt, die großen Anteil an der Tatsache haben, dass mir diese Reise als eine der Besten in Erinnerung bleiben wird.

Hard Facts

Reisezeit: 3 Wochen Ende Mai/Anfang Juni
Bereiste Orte: Teheran, Kashan, Esfahan, Yazd, Shiraz
Neue Facebook Freunde: 11
Getragene Kopftücher: 3
Verlorene Kopftücher: 1

Gute Reiseliteratur? Meine Empfehlungen für den Iran:

Ich hab gute Erfahrungen mit dem Lonely Planet Iran gemacht – meiner Meinung nach auch für den Iran die mit Abstand beste Reisebibel.

Alternativ gibt es den Reise Know-How Iran und den Iran Reiseführer aus dem Trescher Verlag – beide wie gewohnt ausführlich, dafür recht wenig Fotos. Letzterer wurde gerade neu überarbeitet.

Toll finde ich auch den DuMont Kunst Reiseführer Iran über Kunst, Kultur und Architektur. Noch authentischer geht es im Buch Couchsurfing im Iran von Stephan Orth zu, der ungeniert über die unbekannten Seiten des Landes schreibt – inklusive verbotenem Alkohol und wilden Bikiniparties. Hier bekommt man einen guten Eindruck davon, wie junge Menschen im Iran wirklich ticken. Tipp: Ich selbst komme im Buch auch vor…

Ihr wollt in den Iran? Dann verpasst auf keinen Fall den kompakten Backpacking Guide mit allem Wissenswerten für eine Reise in den Iran: Backpacking Iran – ein Guide für Individualreisende.

Und wenn ihr euch für den Mittleren Osten allgemein interessiert, klickt euch mal zu diesem Bericht: Jordanien – die Wundertüte der Arabischen Welt.

Weitere Artikel zum Iran:

Backpacking im Iran: Alles, was du wissen musst

Iran Visum: Alles Wissenswerte rund um den Visumantrag für den Iran

Highlights aus 1001 Nacht: Die besten Sehenswürdigkeiten im Iran

Shiraz im Iran

Golestan Palast in Teheran: die geflieste Schönheit

Sollte man in Länder reisen, die Menschenrechte verletzen?

Wollt ihr als Frau in den Iran reisen? Habt ihr Fragen? Rein in die Kommentare!

  1. Svenja says:

    Ganz toller Bericht, den ich mit sehr großem Interesse gelesen habe. Auch die Fotos dazu sind klasse! Macht richtig Spass zu lesen und informativ ist der Bericht auch noch. 🙂
    Liebe Grüsse,
    Svenja

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    • Annette says:

      Danke für dein Feedback!
      Freut mich!
      Grüße, Annette

      Antworten
      • Adeline says:

        Hallo, danke für die ausführliche Beschreibung zur Kleiderordnung.
        Ich finde leider keine Aussage zum Schuhwerk. Insofern ist meine Frage, was ich für Schuhe tragen muss oder kann. Kann ich Sandalen (ohne Strünpfe) tragen, oder müssen es geschlossene Schuhe sein?
        Danke!

        Antworten
        • Clemens says:

          Hi Adeline, Sandalen o.ä. sind im Iran kein Problem. Weiter im Süden (Yazd etc.) werden Knöchel oft ungern gesehen, also vielleicht lieber eine weitere Hose dabei haben, die gerade über die Knöchel geht. Viel Spaß dir! Wann geht’s denn los?

          Antworten
          • Adeline says:

            Danke für die schnelle Antwort. Die Reise (mit Reisegruppe) ist für April/Mai 2016 geplant, und ich bin jetzt bereits dabei, mir entsprechende Kleidungsstücke, wie langämlige Blusen, untailliert, mindestens eine Gesamtlänge von 78 cm, zuzulegen. In dieser Reisezeit ist es sicher sehr warm, und ich benötige auch Wechselsachen. Ich gehe davon aus, dass ich auch entsprechende Blusen tragen kann, oder sind diese Mäntel zwingend erforderlich?

    • Ulla says:

      Danke, sehr informativ. Noch eine Frage: Ich möchte im Herbst mir meiner Tochter nach Teheran.
      Ist es ein Problem ein Hotelzimmer zu bekommen? Irgendwo habe ich gelesen, dass nicht alle Hotels einen aufnehmen., und wir wollten nicht nur in teuren Touristenhotels übernachten.
      LG Ulla

      Antworten
      • Clemens says:

        Hi Ulla! Wir hatten mit Hotels gar keine Probleme. Wenn es auch einfach sein kann, kann ich dir das Firouzeh Hotel nahe am Imam Khomeini Square empfehlen (Dowlat Abad Alley, geht von der Amir Kabir Street weg). Der Besitzer ist ein echtes Unikat und super hilfsbereit wenn es um Busse, Flüge, Hotelbuchungen oder irgendetwas anderes geht. Es ist wirklich recht Standard, nichts besonderes, aber in recht guter Lage und zu einem guten Preis.

        Antworten
        • Ramek says:

          Hallo hallo,
          Bin selber Perserin und kann aus Erfahrung sagen, dass es als Frau alleine evtl Probleme geben könnte, ein Hotelzimmer zu bekommen, jedoch stellt es zu zweit oder mit mehr Frauen überhaupt kein Ding dar. 🙂
          LG und viel Spaß!

          Antworten
      • Annette says:

        Hey Ulla, also in den beiden malen, in denen ich bis jetzt im Iran war, hatten wir keine Probleme ein Hotel zu bekommen. Egal in welcher Stadt. Es ist wohl so, dass die Regierung die Hotels anhält, nicht allzu viele Reservierungen an westliche Touristen zu vergeben. Davon haben wir aber bis jetzt nicht gemerkt. Wenn ihr Lust auf Kontakt zu Einheimische habt, rate ich euch zu Couchsurfing. Der Iran hat trotz offiziellem Verbot eine riesige Community und wenn ihr da Lust drauf habt und grenzenlose (!!!!) Gastfreundschaft erleben wollt, dann probiert das mal aus. Wenn ihr ein gutes Buch dazu lesen wollt, empfehle ich euch „Couchsurfing im Iran – MEINE REISE HINTER VERSCHLOSSENE TÜREN“ von Stephan Orth. Frisch rausgekommen und sehr lesenswert!! Viel Spaß euch im Herbst!

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      • hamed says:

        Hi,ich bin persich. ich bin in Gotte institut im tehran deutsch gelernt. ich kann ihnen helfen.das is gut für meinen Sprechen

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  2. Oli says:

    Sehr schöner Bericht. Auch ich habe meine Iranreise vor mittlerweile über zehn Jahren in bester Erinnerung und kann mir gut vorstellen, dieses faszinierende Land bei Gelegenheit wieder zu besuchen.

    Ich bin zwar keine Frau, aber ich finde den Teil mit dem Kopftuch gar nicht so schlimm. Ich trage in heissen Regionen auch ganz gerne ein Kopftuch, um mich vor der Sonne zu schützen. (Im Iran hatte ich allerdings einen Hut dabei).

    Schlimmer finde ich, dass man einen Mantel tragen muss. Ich denke, es lohnt sich, sich im Vorfeld etwas Passendes und vorallem etwas Dünnes zu kaufen. Denn in der Wüste kann es sehr schnell extrem heiss werden.

    Ich war mit meiner damaligen Freundin unterwegs und hatte – ähnlich wie ihr – deswegen überhaupt keine Probleme, ein Hotelzimmer zu finden (in zwei Wochen wurden wir nur einmal gefragt, ob wir verheiratet sind). Allerdings waren viele Hotels grundsätzlich nicht bereit, Ausländer aufzunehmen, weil ihnen dazu die Lizenz fehlte.

    Gruss,
    Oli

    Antworten
    • Annette says:

      Danke für deinen Kommentar, Oli! 🙂 Das mit dem Kopftuch bekommt eine ganz andere Bedeutung, wenn man es tragen MUSS. Das stellte für mich die ganze Herausforderung an der Sache dar… Den Mantel fand ich aber auch um einiges nerviger. Naja, aber das Land hat die Mühen definitiv entschädigt 🙂

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  3. herr meier says:

    Ein sehr umfangreicher und toller Bericht. Die Fotos untermalen es dazu auch noch sehr anschaulich. Dürfen wir auf diesen Beitrag von blogg.de aus verweisen und ein Bild verwenden?

    Antworten
    • Annette says:

      Schön, dass dir der Artikel gefällt! Du kannst gerne einen Link zu diesem Blogartikel setzen und wenn du noch die Quelle beim Bild/Beitrag vermerkst, freuen ich und Clemens uns natürlich jederzeit über ein bisschen Werbung 🙂

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  4. Andy says:

    Interessanter Bericht. Nur dass man keine Kritik am iranischen Regime ausüben darf, weil man nochmal in den Iran reisen will, ist sehr übertrieben 🙂 Selbst die Iraner in Iran sprechen häufig sehr offen über Politik, und das auch sehr kritisch. Dabei berufe ich mich nicht nur auf meinen eigenen Aufenthalt in Iran: Viele Touristen, die in Iran waren, haben mir ähnliches erzählt. Auch die Globetrotterin Helena Henneken betonte dies in Ihrem Interview auf Spiegel-Online. Es wäre auch sehr suspekt, wenn die Menschen in einem Land keine Kritik an irgendwelche Vorschriften ausüben würden. Interessant ist jedoch, dass die Mehrheit der Iraner gegen eine Trennung zwischen Staat und Religion sind, aber natürlich werden viele Vorschriften kritisch betrachtet.

    Mann muss ebenfalls einräumen, dass die iranische Regierung sehr starke Maßnahmen für die Sicherheit der Touristen ergreift. Iran war für mich eines der sichersten Länder, die ich je bereist habe. Nur im Osten muss man mehr aufpassen, weil die touristische Infrastruktur nicht so weit entwickelt ist. Alles in allem aber war ich positiv überrascht über die islamischen Banner mit Zitaten, die die Passanten daran erinnern, Gäste aus dem Ausland auf die beste Art und Weise zu behandeln. Nicht weniger positiv fiel die Touristenpolizei, die in Orten wie Isfahan eigentlich recht überflüssig erscheinen. Die Iraner sind wirklich super gastfreundlich. Darüber hinaus schrecken drakonische Strafen bei Übergriffen auf Touristen Kriminelle ab.

    Zu den Vorschriften hinsichtlich Mann und Frau: In Iran ist man das ja so gewohnt und es ist durchaus verständlich, warum man keine 180 Grad Drehung macht: In Ägypten ist der Umgang zwischen Mann und Frau deutlich offener. Als Touristin kann man sich sehr offen kleiden. Man weiß ja, dass offen gekleidete Frauen sich in einigen Situationen in Ägypten unwohl fühlen, denn für die Männer dort ist das, was für uns zur Norm gehört, bereits eine Überdosis an Sex-Appeal. Ich erinnere mich an eine chilenische Freundin, die starkes Unbehagen fühlte, obwohl sie recht moderat gekleidet war. Aber ihr schönes Haar wurde ihr zum Verhängnis (es geschah nichts Schlimmes, aber sie war stark genervt). Innerhalb der iranischen Regierung machen sich ja diverse Politiker für eine Öffnung stark, aber die muss natürlich Schritt für Schritt voranschreiten, wobei wir nicht erwarten sollten, dass wir unsere westliche Schablone einem anderen Land aufsetzen können (das ging schon bei der Sowjet Union schief).

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    • Annette says:

      Danke für dein ausführliches Feedback! Ich muss allerdings sagen, dass uns unsere Freunde im Iran den Tip gegeben haben, nicht auf dem Blog groß kritisch darüber zu schreiben, weil es öffentlich ist und die Regierung damit anders umgeht als mit Meinungen einzelner. Deswegen kritisieren auch viele auf der Straße die wir getroffen haben sehr offen die Regierung, ich halte mich da dann doch lieber zurück im öffentlichen Wort, weil es a) viiiiel zu umfangreich wäre, alles zu erklären und das wäre eine never-ending story und b) weil ich meine Freunde dort auf jeden Fall nochmal sehen möchte 😀 und dafür gehe ich kein Risiko ein. Hab schon zuviel Storys wegen nicht gegebener Visa gehört, da bin ich lieber auf der sicheren Seite. Und es ist auch nicht mein Auftrag in diesem Artikel dieses Thema zu beleuchten. Danke trotzdem für deinen ausführlichen Kommentar.

      Antworten
  5. Chrissy says:

    Hallo Annette,
    Vielen Dank für deinen tollen Bericht. Ich fliege morgen ‚geschäftlich‘ (als Flugbegleiterin) zum ersten mal nach Teheran und hab mir etwas Sorgen gemacht, was ich einpacken soll. Ich hab mich bei Kollegen umgehört, aber widersprüchliche Antworten bekommen… Dein Bericht ist sehr informativ und ich hab einige Ideen, was in den Koffer soll!
    Liebe Grüße
    Chrissy

    Antworten
  6. Ariane says:

    Wow, ein sehr spannender Bericht. Auf den Iran als Reiseland wäre ich nun mal gar nicht gekommen. Ich les mir mal gleich noch deine anderen Posts dazu durch 🙂

    Antworten
  7. Ann says:

    Liebe Annette, ganz toller Bericht und super Fotos!!!
    Liebe Grüße aus Teheran,
    Ann

    Antworten
  8. Amanda says:

    Für mich kommt es nicht in Frage, in ein Land zu reisen, in dem ich als Frau ein Kopftuch tragen muss, lange Kleidung auch bei heißen Temperaturen Pflicht ist und in dem zu allem Überfluss auch noch die Todesstrafe angewandt wird. Das gilt für Texas wie für China und den Iran gleichermaßen. Ich denke, man sollte solche Länder bzw. deren Gepflogenheiten nicht noch unterstützen, indem man durch Tourismus Geld in die Kassen spült. Tut mir zwar irgendwie auch leid für die Leute, die dort leben, aber ich kaufe ja auch keine Kleidung, die von Kindern hergestellt wird, nur um die Familien zu unterstützen, die von den zehn Euro im Monat leben.

    Antworten
  9. lara says:

    hallo!
    danke für diesen tollen bericht!
    ich bin halb deutsch und halb persisch und möchte gerne in den iran reisen.
    dieser artikel hat mir sehr geholfen und wirklich den mut zu haben zu gehen!
    wenn man die info des auswärtigen amtes liesst, lässt man es lieber bleiben da sich alles sehr unsicher anhört..
    da ich beide pässe habe bin ich nun am überlegen lieber nur mit dem deutschen pass zu gehen da doppelstaatler immer als perser behandelt werden (könnte gefährlich werden, da ich mit meinem freund gehen möchte und die sprache nicht spreche) kannst du dazu etwas sagen?

    lg und danke

    lara

    Antworten
    • Annette says:

      Wenn du keinen typischen Iranischen Namen hast dann würd ich den deutschen nehmen. Beim Visa Antrag musst du allerdings den Namen deines Vaters angeben. (Wenn er der Iraner ist, könnte es schwierig werden) aber auf jeden Fall den deutschen. Wenn die dort wissen dass du Iranerin bist, wird es mit Hotelzimmern so ne Sache. Egal ob du in D geboren bist oder nicht.

      Antworten
  10. Laura says:

    Super schöner Bericht!
    Ich würde total gerne in den Iran fahren und plane auch schon seit langem!
    Allerdings finden meine Eltern die Idee nicht besonders gut – ich bin zwar schon 21 und nicht darauf angewiesen, deren Erlaubnis zu bekommen, doch wäre das schon schön! Hast du vielleicht irgendwelche Tipps wie ich die überzeugen kann, dass der Iran ein tolles und besonders auch sicheres Reiseland ist?
    Und eine Frage hab ich noch, kanntest du vorher schon viele Leute da oder kann man ohne Probleme in der Iran fliegen ohne vorher jemanden zu kennen?
    Ach und vielleicht auch…was muss ich circa für eine Übernachtung im Hotel einrechnen?

    Liebe Grüße,
    Laura

    Antworten
    • Clemens says:

      Hallo Laura, deine Eltern werden das aktuelle Geschehen im Iran ja bestimmt auch etwas verfolgt haben in den Medien, dürfte schonmal ein guter Start sein. Es gibt gerade viele gute News. Klar kann man hinfliegen ohne jemanden zu kennen, ich kannte niemanden. Wie ich es im Post auch geschrieben hab, ich hab mich selten in einem Land so sicher gefühlt wie im iran. Vielleicht zeigst du ihnen mal unsere Berichte aus dem Iran 😉 Ich drück die Daumen!

      Antworten
  11. Julia says:

    Hey Anette,

    danke für den tollen Bericht und die vielen Bilder, die einem als Frau vor allem auch bei der Frage helfen, was man so alles tragen könnte =)
    Ich plane im Sommer mit meinem Freund und noch einem Freund zusammen in den Iran zu fahren. Ist es deiner Meinung nach schwieriger, wenn man als Frau mit zwei Männern unterwegs ist, wobei mein Freund und ich sagen würden, dass wir verheiratet sind, wenn es gefragt wird?

    Vielen Dank und liebe Grüße,

    Antworten
  12. Heid Fischer says:

    Hallo Annette,
    ich finde sehr interessant, was du über deine Iran-Reise geschrieben hast. Wir- mein Freund und ich – wollen auch in nicht allzu ferner Zeit mal dorthin fahren, meine Eltern waren schon und waren sehr begeistert. Eine Frage bewegt mich seit einiger Zeit: wie halten die Kopftücher der Frauen halb auf dem Hinterkopf scheinbar ohne Nadeln??? Da hast du doch bestimmt eine Antwort.
    Grüße von Heidi

    Antworten
    • Clemens says:

      Hallo Heidi, das kann sogar ich beantworten. Die meisten jungen Frauen tragen das Kopftuch quasi auf dem Dutt. Und das scheint ganz gut zu halten. Viel Spaß euch im Iran!

      Antworten
  13. Beate says:

    Hallo Annette,
    ganz toll, dein Bericht und der von Clemens ebenso! Ich war mit einer Gruppe im Oktober 2015 im Iran und bin begeistert.
    Obwohl ich schon alt bin, möchte ich noch einmal alleine nur nach Isfahan und meinen Traum wahrmachen, dort im Abbasi-Hotel zu wohnen. Eine direkte Buchung geht weder über mail, noch über Fax oder Telefon.
    Nur indirekt über Agenturen und dann sehr unklar hinsichtlich welches Zimmer ich erhalte und wie die cancellation policy ist.
    Habt ihr einen Rat, wie ich dieses Hotel zum angemessenen Preis – ich habe mir dort aufschreiben lassen 4 Mio IRR für ein Dz – buchen kann? Hängt das Problem mit einer fehlenden Absicherungsmöglichkeit durch Kreditkarten zusammen?
    Danke für eure Hilfe
    Beate

    Antworten
    • Clemens says:

      Liebe Beate, schau doch mal auf die iranischen Seite von Booking. Da sollte das gehen. Und telefonisch hast du es probiert? Das hat bei mir für Hotels im Iran immer geklappt. Die Nummer findest du auf der Hotel Website vom Abbasi Hotel unter Prices. Viel Erfolg!

      Antworten
  14. Daria Helena says:

    Hey liebe Annette,
    ich würde wahrscheinlich gerne im April meine Freundin im Iran besuchen 🙂
    Wie viel Sorgen muss man sich eigentlich als ( teilweise) allein reißende deutsche Frau bzl Belästigungen machen? Hätte gerne mal ein paar Tipps bzl besonders geeigneten Verhaltenweißen, falls ich jemals in so eine Situation kommen sollte….damit ich mir, da nicht mehr so viele Gedanken machen muss…
    ansonsten wär es natürlich für mich ein ganz besonderes Erlebnis endlich mal den Iran zu be reisen…!!! ? Herzlichst, Daria Helena

    Antworten
    • Clemens says:

      Hey, ich würde mir da nicht so viele Sorgen machen, die Iraner haben richtig Anstand. Aber natürlich sollte man einfach immer die Augen offen halten und nach dem eigenen Bauchgefühl gehen.

      Antworten
  15. Julia says:

    Hallo. Danke für deinen Bericht – ich konnte mich damit sehr gut auf die bevorstehende Reise in den Iran vorbereiten. Eine Frage ist allerdings offen geblieben, ich habe 2 Nasenpiercings… Soll ich diese entfernen? Hast du damit auch Erfahrungen gesammelt? Danke für deine Antwort und herzliche Grüsse
    Julia

    Antworten
    • Clemens says:

      Hi Julia, gute Frage. Ich würde sie erstmal drin lassen und mal abwarten wie die Reaktionen der Menschen so sind.

      Antworten
    • amir says:

      Hallo
      ich bin iraner.Uber deine frage ich kann sagen,dass wir keine Probleme mit Nasenpiercing haben.Aber die große Piercings sind nicht sehr Normal aber die kleine Piercings sind Normal

      Entscholdigung wenn ich viele Fehler in Dikatat und Geramatich haben
      Grusse
      amir

      Antworten
    • charlotte says:

      hey julia!
      ist zwar schon ein wenig her, dass du hier kommentiert hast, aber vielleicht liest du die frage ja noch! ich fliege nämlich dieses jahr im herbst in den iran und habe auch ein nasenpiercing.. haha und deswegen stelle ich mir dieselbe frage! wie waren deine erfahrungen? würdest du sagen es ist eher schwierig, mit piercing (in meinem fall ists ein septum) zu reisen? würde mich seeehr über eine antwort freuen!
      liebste grüße,
      charlotte

      Antworten
  16. Susanne S. says:

    Ganz toller Bericht 🙂
    Ich war vor ein Paar Monaten im Iran gewesen und finde das Land sehr interesant.
    Wir haben ein Rundreise durch verschiedene Städte wie Teheran Isfahan Shiraz und… gemacht, kann ich euch nur weiterempfehlen.
    bin mit persepolis reisen dort gewesen, die Preis Leistungs Verhältnisse waren super gewesen.

    Antworten
  17. Gabriela says:

    Hallo, ich finde den Beitrag sehr hilfreich, vielen Dank! Über diesen Blog bin ich noch auf einen anderen gestoßen (thingsifoundontheway), auf den ihr in einem anderen post verweist und habe noch etws zum Thema Frauen gefunden. Liebe Grüße

    Antworten
  18. Nadja says:

    Hast du immer ein Kopftuch getragen. Auch am ersten Tag?

    Antworten
  19. deniz says:

    hallo,
    ich würde auch gerne nächstes Jahr in den Iran fliegen.
    Hauptsächlich werde ich mich im Süden aufhalten und Berge besteigen.
    Dabei werde ich von 2 Männern begleiitet, mit denen ich befreundet bin.
    Wie sieht das aus, als Frau mit Männern in Iran zu reisen?
    Gibt es da Probleme ?

    Antworten
  20. jolnda says:

    Hallo,
    danke für die vielen Infos. Ihr schreibt, dass es als unverheiratetes Paar keine Problem gab. Wohlgemerkt, wenn beide Ausländer sind. Wie sieht es denn aber aus, wenn mn als deutsche Frau mit einem Iraner unterwegs ist. Habt ihr da etws gehört?

    Antworten
  21. Belén says:

    Grüezi aus Zürich,
    Wie ist das mit dem Mantel?. Auf die Fotos sehe ich nur lange Blusen, was sehr schön aussieht.
    Knöchel Problematik: Wäre es lösbar mit eine oder meheren Ketten? oder halbhoch Sandalen?

    Antworten
    • Clemens says:

      Hi Belén, es geht darum, zu markante Körperstellen zu bedecken. Da bietet sich ein Mantel oder etwas weites zum Überwerfen eben an. Ketten werden das Problem denke ich nicht wirklich lösen. Es geht darum, dass die Knöchel bestenfalls bedeckt sind, also zum Beispiel eine Hose darüber fällt. Viele Grüße aus Berlin ins schöne Zürich!

      Antworten

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