Ocean Grove am Jersey Shore: Ein amerikanischer Traum
Das beschauliche Städtchen Ocean Grove liegt am Jersey Shore, dem Urlaubsziel Nr. 1 im Staate New Jersey, das mit blauem Himmel lockt, mit einer erfrischenden Brise und 204 Kilometer weißen Sandstränden. Hier macht Amerika Urlaub. Und ist dabei vor allem eins: amerikanisch.
Ja, auch Amerika geht mal baden. Und zwar genau hier, am Jersey Shore. Zumindest lockt es die große und kleine Bevölkerung der Ostküste Sommer für Sommer zu Abertausenden an die beschauliche Küstenregion. Nicht nur aus dem 90 Kilometer entfernten New York. Den der Jersey Shore ist hier quasi so Etwas wie eine Institution.
Und doch, würde die Hochhauskulisse entlang des Strandes nicht fehlen, man könnte glatt meinen man hätte sich nach Miami South Beach verirrt. So seicht ist das Wasser, so breit der Strand und so weit die Promenade.
Hier verbringen amerikanische Großfamilien ihren Hochsommertag, kommen früh morgens um sich einen Parkplatz zu sichern und gehen spät abends, um auch die letzten Sonnenstrahlen ausgekostet zu haben; nämlich erst dann, wenn die Haut so richtig spannt, nachdem die beißende Sonne sich stundenlang an ihr zu schaffen gemacht hat. Dabei wirkt sie gemeinerweise gar nicht so beißend, der oft angenehm kühlen Brise sei Dank.
Und so sitzen sie alle da auf ihren Camping-Klappstühlen und schnattern den ganzen lieben langen Tag, die schrumpeligen Oma genauso wie der übermäßig eingecremte Babypopo auf dem Handtuch daneben, der sich quietschfidel mit sich selbst beschäftigt.
So macht man das hier, fernab von der Aufregung in Atlantic City weiter im Süden, fernab vom kurzweiligen Exzess und dem Casino-Wahnsinn. Hier reiht sich eine ruhige Kleinstadt an die andere und alle schmiegen sich dabei ehrwürdig an den kilometerlangen Sandstrand.
So wie Ocean Grove, ein fast heimeliges Strandstädtchen in dem man nach nicht einmal 30 gemütlichen Spazierminuten mit Recht behaupten kann, man habe alles gesehen. So überschaubar ist das ganze. Und gerade deshalb so unglaublich angenehm. Kleine Restaurants mit Holzverschlag reihen sich an noch kleinere Souvenir- und Tante-Emma-Läden die Muscheln verkaufen und Seesterne. Und ein Straßencafé neben dem anderen. Kein Starbucks weit und breit.
Easy-going, leben und leben lassen ist hier in Ocean Grove die Devise. Man joggt entlang der Strandpromenade oder führt sein neues Bike Gassi. Man isst einen Hot Dog oder ein Philly Cheese Steak Sandwich an der Strandhütte nebenan. Man macht einen Ausflug zur urigen Eisdiele um die Ecke und geht zum Wellenhüpfen ins Meer. Und dann beginnt man alles wieder von vorn. So läuft das hier in Ocean Grove.
Besonders schnuckelig machen Ocean Grove die verspielten Holzhäuser, die sich entlang der Strandpromenade und in jeder Querstraße aneinanderreihen und einige der schönsten Beispiele für viktorianische Architektur darstellen. Pompöse Häuser gänzlich aus Holz erbaut mit prachtvollen Veranden und aufwändigen Verzierungen. Wunderschön und auch irgendwie wundersam.
Den meisten kann man die liebevoll-sorgsame Restauration deutlich ansehen, nur wenige entwickeln gerade durch den Zahn der Zeit ihren ganz eigenen Charme. Wer von diesem nicht ablassen kann, der darf sich sogar den ganzen Sommer über in ein solches Haus einbuchen, viele sind nämlich zu vermieten. Wieder andere wurden schon längt in hochklassige Hotels umgewandelt.
Eins ist hier in Ocean Grove nicht zu übersehen: der amerikanische Nationalstolz. Der hängt quasi an jedem zweiten Haus. Zum Beispiel hoch oben an der stattlichen Fahne, die natürlich direkt vor dem Haus gehisst ist und in bester Filmmanier vom Winde getragen andächtig vor sich hin flattert, nicht zu schnell, nicht zu langsam, sondern in genau der richtigen Geschwindigkeit, als wolle sie sagen: „Schaut her! Schaut! Mich! An! U! S! A!“
Aber auch auf der Veranda, wo die Stars and Stripes auch mal als prachtvolle Girlande fungieren oder auch als dezenter Ausruf des Nationalbewusstseins im Blumenkasten – der Sternenbanner findet überall Verwendung.
Und dann steht man da, nach einem Tag in Ocean Grove, dieser wundersamen Gegend an der East Coast. Dann steht man da in einem T-Shirt, das nach Meer riecht, mit Sandkörnern in den Augen und dem Rauschen des Atlantiks in den Ohren. Dann steht man da etwas verloren zwischen viktorianischen Kunstwerken und reiner Beschaulichkeit aus Sand, kratzt sich das Meersalz vom Unterarm und weiß nicht so recht, wo hin mit den Gedanken. Vielleicht ja einfach zum nächsten Hot Dog Stand.
Das ist er also der Jersey Shore. Wo Amerika Urlaub macht und doch stets seiner selbst treu ist. Wo Amerika baden geht. Wenn auch nur für ein paar auserwählte Tage im Jahr.
Komm mit mir nach New York! Mit meinem New York Instagram Tagebuch Teil 1, dem New York Instagram Tagebuch Teil 2 und verpass lieber nicht Teil 3…!
Richtig gut! Da wird mein Fernweh nur noch größer. Zwar wirds nach 7 Jahren nächstes Jahr nicht die Ost-, sondern die Westküste, aber da gibts dann ohne Zweifel auch ein paar (oder ein paar mehr) schöne Fleckchen.
Oh ja, die Ostküste ist auch super. Halt dich nur nicht zu lange in Los Angeles auf 😉 Der Highway 1 lohnt sich aber sehr!
Das sieht ja so idyllisch aus, tolle Fotos!
Danke Isabell, es ist auch wirklich sehr idyllisch in Ocean Grove. Wobei der ganze Jersey Shore etwas angenehm gemütliches an sich hat. Kann ich also nur empfehlen!
Backlinks