Ein Tag in Paris: Wie ein echter Pariser

„Paris ist immer eine gute Idee“, hat die Hepburn einmal gesagt. Doch werden Louvre, Eiffelturm und Champs-Élysées nicht irgendwann langweilig? Eben. Aber es geht auch anders. Und besser. Die Stadt der Liebe entfaltet genau dann ihre volle Kraft, wenn man die ausgelutschten Sehenswürdigkeiten außen vor lässt. Und ein Tag in Paris so erlebt, wie es sich gehört: nämlich wie ein echter Pariser. Und das geht so.

Ein Tag in Paris an der Sacre Coeur

Den Morgen verbummeln – z.B. im Le Marais

Stadt der Liebe hin oder her, mit einem Pariser sind hier lediglich die Einwohner der Stadt gemeint. Und diese beginnen, trotz ausgelassener Abendstunden (siehe weiter unten), ihren Tag in Paris meistens früh, wenn die Boulevards noch von Tauben und Spatzen gesäumt sind, statt von koreanischen Touristengruppen.

Ein Tag in Paris im Marais

Ganz gut geht das zum Beispiel im Marais, jenem Viertel zwischen der Place de la République und der Place de la Bastille, das einst Zentrum des jüdischen Lebens war. Heute tümmelt sich hier vermehrt die junge Generation, bummelt durch die verwinkelten Gassen oder findet das ein oder andere Schnäppchen in einem der vielen Second Hand Shops. Willst du auch? Kannst du machen. Aber gönne dir doch davor ein Teilchen plus Café au lait in einem der vielen Bistros.

Ein Tag in Paris im Marais

Geld ausgeben – z.B. beim Marché aux Puces de Saint-Ouen

Auf der Suche nach schönen Einrichtungsgegenständen? Dann führt der Tag in Paris direkt in die Métro und zum Marché aux Puces de Saint-Ouen am Porte de Clignancourt, Frankreichs größtem Flohmarkt. Wobei die Bezeichnung Markt stark untertrieben ist, eher handelt sich um ein ganzes Stadtviertel voller Schränke, Sofas, Kisten und anderem Trödel- und Kleinkram. Hier kann man sich stundenlang im Geruch längst vergangener Jahrzehnte verlieren.

Wer es eher modern mag, dem sei Merci (111 Boulevard Beaumarchais) empfohlen. Ein riesiger Concept Store voller größerer und kleinerer Mitbringsel für Zuhause, vom Designersofa bis zum Messerset, vom Poster bis zur Kleiderstange.

Ein Tag in Paris an der Pont Neuf

Rumflanieren – z.B. entlang der Seine

Boulevards mit teuren Geschäften, kopfsteingepflasterte Hinterhöfe, legendäre Sehenswürdigkeiten und bunte Einwandererviertel – all das lässt sich zu Fuß am besten erkunden und zwar direkt am Wasser. Die Seine drängelt sich durch Paris, wie ein Touristenbus durch Berlin oder London. Denn die Sehenswürdigkeiten, die nimmt sie alle mit.

Wer also Paris’ wunderschöne Sehenswürdigkeiten in voller Pracht und ohne Zeitdruck an einem Tag in Paris sehen möchte, der spaziert vom Eiffelturm aus bis nach Notre Dame entlang. Eine Strecke, die nicht nur an der glitzernden Seine vorbeiführt, sondern auch an der Pont des Arts und am Musée d’Orsay vorbei. Wer ab und an das Ufer wechselt, und damit meine ich die Überquerung der kleinen, romantischen Brücken, der kann auch einen Abstecher in den Louvre oder zum Grand Palais machen. Auch eine Fahrt mit den traditionellen Bateaux Mouches ist ganz sicher toll. 

Ein Tag in Paris mit dem Eiffelturm

Der schönste Ort am Wasser ist jedoch die Westspitze der Île de la Cité. Wer hier die Treppen heruntersteigt und noch ein Plätzchen am Rand ergattert und die Beine die Steinmäuerchen herunterbaumeln lässt, der hat das wohl schönste Panorama von Paris vor Augen. Kleine Boote passieren die Seine, die großen Sehenswürdigkeiten wie Notre Dame im Rücken. Ach schön. Am tollsten ist es hier zum Sonnenuntergang, wenn auch die Pariser mit Weißwein in der Hand auf dem Boden der Insel sitzen und einfach nur auf den Fluss schauen. Ein Ort, an dem man sich sicher, ja ganz sicher, direkt in Paris verliebt.

Wen es an ein Tag in Paris eher in Parks zieht, dem seien die Friedhöfe von Paris wärmsten empfohlen, allen voran Le Cimetière du Père-Lachaise, jener Parkanlage, die mehr Prominente vereint als jede Ausgabe der Bunte – wie geschaffen ist für einen ausgedehnten Bummel durch die Jahrhunderte.

Ein Tag in Paris an der Seine

Wine Tasting, z.B. im Les Caves du Louvre

Frankreich ist berühmt für seine Weine, allen voran jene aus der Region von Bordeaux, entlang der Rhône oder aus der Provence. Wieso nicht also ein Wine Tasting machen (altdeutsch auch: Weinprobe)? Am besten bei keinem Geringeren als dem Sommelier Trudon, seiner Zeit Hoflieferant des französischen Königs, der der Herrschaften liebsten Tropfen durch einen eigens gebauten Tunnel unter der Erde zum Louvre brachte.

Ein Tag in Paris beim Wine Tasting im Caves du Louvre

Im Les Caves du Louvre, allein schon durch seine Räumlichkeiten einen Besuch wert, lässt sich der Wein mit allen Sinnen erleben. Kein Witz, sogar hören und fühlen kann man ihn in den futuristisch anmutenden Kellergewölben – zum Teil durch den Einsatz einer Smartphone-App. Sachen gibt’s. Aber keine Sorge, Probieren darf man natürlich auch. Dazu gibt’s im dazugehörigen Restaurant noch etwas anderes, was die Franzosen par excellence beherrschen: eine gute Auswahl verschiedener Käsesorten.

Durch den Abend schlemmen – z.B. im Montmarte

Sucht man das Paris des Films, findet man es wohl im verwunschenen Montmarte. Dort, wo die Gassen so gewundenen sind, dass man sich auch beim dritten Besuch in ihnen verliert, wo die Melodien des Akkordeonspielers wehmütiger nicht sein könnten, wo das alte Kopfsteinpflaster die pumpstragenden Damen zur Weißglut bringt und Amélie wohl noch immer ihren Wocheneinkauf im Gemüseladen um die Ecke tätigt, dort ist das Leben im französischen Quartier noch in Ordnung. Und über allem thront die ehrwürdige Sacre Coeur. La vie est belle!

Ein Tag in Paris beim Gemüseladen von AmelieEin Tag in Paris in Montmartre

Abends, wenn die Touristen den Montmarte längst nach einem langen Tag in Paris verlassen haben, gibt es noch etwas, was Paris so besonders und Abende in der Stadt der Lichter so unvergesslich macht: nämlich die kleinen, versteckten Restaurants des Viertels. Jene gemütlichen Stuben, die man wohl nur dann findet, wenn man sich treiben lässt, dem Duft von frischen Lamm oder Fisch ebenso folgend, wie dem herzhaften Gelächter der Gäste. Jenen Restaurants, in denen man nicht erst danach fragen muss, ob der Hauswein gut ist.

Leute gucken – z.B. in Saint Germain

Ach Paris, eine einzige Flaniermeile ist diese Stadt. Wunderschöne Menschen laufen durch die kleinen Gassen, aufgestylt wie für eine Modenschau. Dann bleiben sie stehen, schauen verträumt durch die Schaufenster, bevor sie sich auf einen Kir Royal und eine Parisien in der süßen Eckbar mit großer Terrasse treffen. Wer das nicht nur als Außenstehender sehen möchte, der stolziert einfach mitten rein, in die Bars, in die Cafés, in die Parks oder in die Straßen. Zum Leute gucken – der wohl schönsten Nebensache, die Paris zu bieten hat.

Ein Tag in ParisEin Tag in Paris mit der Metro

Eine der schönsten Ecken dafür ist wohl die Bar du Marché in Saint Germain. Die Bar ist drinnen nicht groß und draußen auch eher gemütlich und überschaubar, als unpersönlich und geräumig. Hier sitzt jeder irgendwie am Tisch des anderen, denn genug Platz für die vielen Stühle gibt es nicht. Den braucht man aber auch gar nicht, denn es lohnt sich viel zu sehr, den Gesprächen der anderen zu lauschen (wenn man es denn kann) oder den anderen verschmitzt auf den Tisch, auf den Teller oder in das Glas zu schauen. Und wem das zu persönlich ist, der schaut einfach auf die Straße, denn auch hier gibt es genug zu sehen. Die Bar du Marché befindet sich genau an der Ecke der Rue du Buci und Rue de Seine. Hier teilen sich Touristen mit einheimischen Paradiesvögeln das Kopfsteinpflaster – mal jung, mal alt, mal stylisch, mal die ganz normale Dame von nebenan. Paris eben. Jeder ist so, wie er ist und darf so sein, wie er mag – und genau das lässt sich am besten am Ende vom Tag in Paris bei einem Glas Kir Royal auf der Terrasse der Bar du Marché beobachten. Santé!

Die Reise war Teil des #ParisSelfieRace von iambassador in Partnerschaft mit Voyages-sncf. Vielen Dank auch an AccorHotels.

  1. vielweib says:

    Das macht noch mehr Lust auf Paris! 🙂

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