Im siebten Himmel: 5 Tage, 5 Tiroler Gletscher und 1000 Eindrücke
Fünf Tiroler Gletscher, Fünf Tage Skifahren – klingt sauanstrengend, ist es auch. Aber auch superschön, lehrreich und atemberaubend. Letzte Woche ging es also ins schöne Tirol. Zurück kam ich mit leichtem Sonnenbrand, einem gestauchten Finger und jeder Menge tiefer Eindrücke, die noch lange nachwirken werden.
Gateway zu den Tiroler Gletscher: der Innsbruck Airport, an den ich einen Liebesbrief geschrieben habe.
Endlich wieder Skifahren! Fünf Tage im Gletschergebiet Sölden, auf dem Kaunertaler, Pitztaler, Stubaier und Hintertuxer Gletscher. Und das bedeutet weit mehr als einfach nur Sport in der freien Natur.
Es bedeutet bestens präparierte Pisten, so weit das Auge reicht. Und Abfahrten, bei denen man sich gar nicht entscheiden mag, ob man lieber die rechte oder die linke Piste nehmen soll.
Es bedeutet weiß glitzernde Hänge, in die noch kein Board seine Lines gezogen hat. Wo Begriffe wie Powdern und Neuschnee in den Ohren vieler wie eine lang erwartete Offenbarung klingen und es den meisten schon beim Gedanken daran in den Knien juckt.
Einer der Tiroler Gletscher ist der Pitztaler Gletscher.
Skifahren in Tirol, das sind tausende verschiedene Eindrücke die auf dich einrieseln. Zum Beispiel dann, wenn dir ein eiskalter Wind entgegen peitscht und du dir deinen Schal weit übers Gesicht ziehst. Dann, wenn du deine Finger kaum noch bewegen kannst und sie sich vor lauter Eiseskälte leicht blau färben. Oder dann, wenn sich bei jeder Abfahrt kleine Eiszipfel in deinem Bart bilden.
Skifahren auf über 3000 Metern ist auch die bittere Erfahrung, dass Skiunterwäsche dringend notwendig ist – aber bei minus 22 Grad Celsius auch nicht mehr viel hilft.
Mit der Gondel auf den Kaunertaler Gletscher, einer der Tiroler Gletscher.
Die Tiroler Gletscher bieten beste Konditionen zum Boarden und Skifahren.
Skifahren an fünf verschiedenen Tagen auf fünf verschiedenen Gletschern ist aber auch ein tägliches Auf und Ab vom Berg ins Tal, auf den Berg, ins Tal… Es bedeutet jede Menge Anstrengung für jeden Muskel des Körpers und die Erfahrung, dass ein Muskelkater manchmal später kommt, als man vielleicht denkt. Es ist gleichzeitig die Erkenntnis, dass man nie zu alt ist für jugendlichen Leichtsinn und nie zu männlich für blaue Flecken.
Tirol, das sind kilometerweite Panoramaausblicke auf ein Meer von 3000ern, so überwältigend, so majestätisch, dass das Wort „atemberaubend“ im Werbeprospekt plötzlich alles andere als übertrieben klingt.
Tiroler Gletscher mit Aussicht.
Tirol, das sind begehbare Gletscherspalten, in die du abtauchst wie in fremde Welten, immer tiefer hinein ins ewige Eis und immer weiter abgeschottet von der Welt da draußen – mit riesigen Eisstalaktiten, funkelnden Eiskristallen und gefrorenen Wasserfällen.
Eine Gletscherspalte im Pitztal, einem der Tiroler Gletscher.
Fünf Tage auf fünf Tiroler Gletschern bringt aber auch die Erkenntnis, dass jeder Pistentag irgendwann enden muss und man sich im selben Moment an dem Gedanken tröstet, dass Morgen ja auch noch ein Tag ist, mit anderen frisch präparierten Pisten, die danach rufen, erobert zu werden – und auf die es mit Glück nachts noch leise Neuschnee rieselt.
Freie Fahrt zum Tiroler Gletscher im Kaunertal.
Aber natürlich gibt es auch erholsame Momente. Zum Beispiel, wenn du am fortgeschrittenen Nachmittag wieder an der Talstation ankommst, dich aus den Skischuhen heraus quälst und deine geschundenen Füße endlich in die Freiheit entlässt.
Oder der Moment, in dem du ins Auto steigst und losfährst, raus aus dem einen und rein ins nächste Gletschertal, vorbei an Mautstellen, einsamen Holzhütten und unter einem Himmel, der in den Abendstunden seine Farben so nuancenhaft verändert, als hätte ihn Monet persönlich ans Himmelsdach gepinselt – von den strahlendsten Blautönen über das romantischste Rosa bis hin zu dem einen tiefen Kristallblau, dass sich erst dann einstellt, wenn sich Tag und Nacht die Klinke in die Hand geben.
Tiroler Gletscher, Seen und Alpenpanoramen.
Ein Winterurlaub in Tirol ist voller An- und Ausblicke, die man kaum glauben mag. Auf verwunschene Gletscherseen die so idyllisch im Tal liegen, dass man sich alle paar Meter genötigt fühlt, anzuhalten, um diesen Augenblick mit der Kamera festzuhalten, schließlich kommt er ja nicht mehr wieder. Seen, die allzu malerisch eingebettet sind in schneebedeckte Tannenwälder, die wie eine riesige Tapete an dir vorbeiziehen.
Es sind diese Momente, in denen du deine Gedanken dabei beobachten kannst, wie sie abschweifen im Takte der Serpentinen, mit Musik in den Ohren und einem wohlverdienten, kalten Radler in der Hand. Es sind diese spät-nachmittäglichen Stunden, die den Tag erst abrunden und dir leise zuflüstern „komm bald wieder“.
Geschlemmt wird auch.
Dann gibt es noch eine ganz andere Erfahrung: nämlich dass Ski- und Snowboardfahren richtig hungrig macht, dass aber in jeder Hütte zünftiges Essen auf dich wartet – und die Gewissheit, dass wohl keine europäische Nation so deftig-schön kochen kann, wie die Österreicher.
Es ist das gemütliche Beisammensitzen in den Abendstunden, das den Tag erst richtig abrundet. Bei Menüs, bei denen es sich meist schon als besonders schwer herausstellt, sich überhaupt zu entscheiden. Und bei Speisen, nach denen man sich den ein oder anderen Enzian, Zirpen- oder Kräuterschnaps redlich verdient hat.
Es ist die eigene Gemütlichkeit, dabei die Uhrzeit immer weiter zu verdrängen, nur um diesen schönen Tag angemessen ausklingen zu lassen und zu später Stunde festzustellen, dass man ja morgen Früh wieder raus muss. Es ist der Moment, in dem du plötzlich ganz erschöpft bist von der frischen Bergluft und sofort seelenruhig einschläfst wie ein kleines Kind.
Sonnenuntergang hinter einem der Tiroler Gletscher.
Und dann gibt es da noch den schönsten aller Momente: Nämlich derjenige, in dem du am nächsten Morgen die Augen aufschlägst, noch müde von den gestrigen Errungenschaften und ganz ungelenk vom Muskelkater.
In dem du schlaftrunken aufs Fenster zuwankst, die Vorhänge aufziehst und beim ersten Blick hinaus auf einen Schlag hellwach bist. Genau dann, wenn die ersten Sonnenstrahlen die schneeweißen Gipfel weit über dir zum Leuchten bringen und dir eine Stimme von weit her zuzurufen scheint: „Los, los, der Berg ruft!“
Mehr über den Tiroler Gletscher in Sölden? Gibt’s in dem Anekdotique Travel Guide „We love Sölden!“
Hinweis: Ich wurde von Tirol Werbung freundlicherweise auf die 5 Tiroler Gletscher eingeladen. Meine Leser können sich dennoch sicher sein, dass ich unabhängig und selbstständig schreibe und nur nach meinem persönlichen Geschmack urteile.
Toll!
Tolle Bilder, begeisterte Eindrücke.
Ein Gefühl, dass aus dem Sessel reißt und „Los, ich will auch!“ ruft, obwohl ich zugebe, dass ich oft dachte, puhhh müssen die am Ende k.o. sein.
Ich habe Euch in diesen Tagen schon gern auf Twitter verfolgt. Jetzt freue ich mich sehr auf Bilder hier.
Danke für’s mirtnehmen!
Hey dankeschön! Es war aber auch jeden Tag genau dieses Gefühl. Jeden Tag von Neuem. Wobei einem irgendwann der Körper gesagt hat, dass jetzt auch mal gut ist 🙂
MEGA. Allein schon die Bilder. Sehr schön. Da muss man einfach Lust auf Berge, Schnee und Ski fahren bekommen.
Hey Steffi, danke, das freut mich zu hören. Dann hat die Dosis Tirol ja volle Wirkung gezeigt!
Lieber Clemens, vielen Dank für diesen wirklich tollen Bericht. Wir haben dieses Stimmungsbild, welches du hier vermittelst, 5 Tage lang vom Büro aus mitverfolgen dürfen, wenn wir nicht gerade mit euch unterwegs waren.
Es hat einfach viel Spaß gemacht, euch die 5 Tiroler Gletscher erobern zu lassen <3
lg Mela
Ich gebe zu, Skifahren ist so gar nichts für mich, dafür hab ich mir die ganzen tollen Bilder angeguckt. 😉 Der SCHNEE!!! Und die Gletscherspalten!! Awww!
Ich freu mich auf den Winter. Bitte jetzt sofort. 😉
Hey Inka, na dann freu ich mich, dass ich dich trotzdem ein Stück weit mitnehmen konnte! Ist der Winter bei dir etwa noch nicht angekommen? Also ich frier hier in Hamburg für zwei.
Danke für diese wunderschönen Worte Clemens! Da kann man ja gar nicht anders, als unseren Winter zu lieben :). Viele Grüße aus Tirol!
Danke Eva! Freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Liebe Grüße zurück aus Hamburg!
Einfach toll! Kaum zurück von meinem letzten Tirol-Trip ins Tannheimer Tal juckt es mich beim Lesen gleich schon wieder in den Knien – ich finde die Gletscherwelt einfach total faszinierend und hoffe, ich kann da eines Tages auch mal Skifahren! 😀 Und wenn’s mit Hilfe von 10 langen Unterhosen übereinander, 5 Tiroler Gröstl und Enzianschnäpsen und nem Höllen-Muskelkater ist!!
Susi, du sprichst mir aus der Seele. Bin dabei 🙂
Wow also die Bilder sind einfach Nur klasse!!! Ich liebe Skifahren und neue Skigebiete auszuprobieren. Der nächste Urlaub ist schon gebucht!!!:)
LG aus Schenna bei Meran!
Wow, danke Sabine! Ich will auch zurück.
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