London Travel Guide – Englands Hauptstadt mit kleinem Budget

Beim Reisen gibt es kein Richtig oder Falsch. Man kann getrost monatelang durch Südostasien backpacken und auf der nächsten Reise in einem Vier-Sterne Boutique-Hotel in Dom Rep übernachten. Ich hab da absolut kein Problem damit. Schließlich muss sich ja niemand auf eine spezielle Art zu Reisen festlegen.

In den kommenden Wochen möchte ich euch hier die Anekdotique Travel Guides für London vorstellen. Und zwar für jeden Geldbeutel: von günstig, über mittelteuer bis… naja sagen wir bis zu dem Punkt, wo du einfach dein ganzes Budget auf den Kopf haust.

London gilt als ziemlich teures Pflaster ­– muss es aber gar nicht. Ich finde, dass ein Tag in der Hauptstadt Englands sogar überraschend günstig sein kann. Durch jede Menge kostenloser Attraktionen, günstiger Restaurants, preiswerter Übernachtungsmöglichkeiten und vielem mehr. Heute: London Travel Guide – Englands Hauptstadt mit kleinem Budget

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Aktivitäten

London ist voller Unterhaltung, die dich wenig kostet. Zum Beispiel ein Besuch des Nullgradmeridians in Greenwich, ein Spaziergang durch den idyllischen Green Park oder den berühmten Hyde Park.

Oder ein Abstecher zu einem der beschaulichen Flohmärkte wie dem Portobello Road Market in Notting Hill – Spitalfields and Camden sind übrigens auch zu empfehlen.

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Auch für den leider nicht gerade unwahrscheinlichen Fall, dass du schlechtes Wetter erwischst, hat London viel zu bieten. Zum Beispiel einige der weltbesten Museen und Galerien. Und das Beste an ihnen: sie sind in London alle umsonst. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben. Tolle Sache, oder?

Besonders empfehlenswert ist die Tate Modern am Ufer der Themse und das British Museum – die würden dich in vielen anderen Ländern mindestens 15 Euro Eintritt kosten.

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Sehenswürdigkeiten

Mal ehrlich, die Top Ten Sehenswürdigkeiten in London findest du in jedem Reiseführer. Deshalb bist du doch nicht hier, oder? Na also.

Viel wichtiger ist, wie du von A nach B kommst. Beziehungsweise, wie du die Sehenswürdigkeiten gekonnt miteinander verbinden kannst. Die beste Idee, wenn du Lust auf möglichst preiswertes Sightseeing hast, sind nicht etwa die oft angepriesenen Hop-On-Hop-Off Busse, die sogar ziemlich teuer sind, sondern die normalen Standardbusse. Ja genau, die roten Doppeldecker. Einfach in einen beliebigen Bus steigen, über die Treppe aufs Oberdeck steigen, dich an die große Fensterfront setzen und dabei zusehen wie die Streets of London an dir vorbeiziehen. Keine Sorge, es gibt immer auch Busse, die in die entgegengesetzte Richtung fahren – du kommst also von überall auch wieder zurück.

Mein Tipp für eine (fast) kostenlose Stadtrundfahrt:

Der London Bus mit der Nummer 4 hat eine der sehenswertesten Fahrtstrecken über Waterloo, Houses of Parlament, Fleet Street, die St Paul’s Kathedrale und Barbican.

In einem Bus in London

Essen gehen in London

Wenn es ums Essen geht, hat London jede Menge zu bieten – wenn nicht sogar die allergrößte Vielfalt unter Europas Großstädten. Wenn du in einem richtig kreativen Umfeld Mittagessen willst, ist Shoreditch, ein in den letzten Jahren sehr szeniges Viertel im East Ende, eine tolle Option.

Dort gibt es zum Beispiel zwei berühmte und alteingesessene Bagel Läden namens Brick Lane Beigel Bake und Beigel Shop, die direkt nebeneinanderliegen und sich seit Jahrzehnten die Kunden gegenseitig stibitzen. Macht nix – denn die Bagels schmecken in beiden Läden besonders gut.

Mein Tipp:
Das Salted beef with pickled cucumber and mustard ist der Knaller!

Die Brick Lane in London

Die Beigel Bake Bäckerei in Shoreditch in London

Ein anderer Beigel Shop in London

In Shoreditch gibt’s aber auch jede Menge anderer großartiger Restaurants. Nicht zu vergessen all die tollen Essensstände auf dem Sunday Up Market in der Old Truman Brewery. Und natürlich erst recht der Essensmarkt auf der Brick Lane, der jeden Sonntag stattfindet. Dort bekommst du das leckerste Essen aus allen Herren Ländern kochfrisch auf den Teller – und zwar für nur rund vier Pfund. Und das inmitten der hippsten, kreativsten und multikulturellsten Atmosphäre ganz Londons.

Wer es eher traditionell mag, ist in Londons Pubs gut aufgehoben. Und davon gibt es jede Menge. Die teils sehr urigen und teils auch etwas moderneren Lieblingstrinkstuben der Briten sind seit jeher ein guter Ort für ein günstiges, vernünftiges und deftiges Essen in unvergleichlicher Pub-Atmosphäre – egal ob zum Frühstück, zum Mittagsessen oder zum Dinner.

Neben all den guten alten Pubs in wirklich jedem Bezirk Londons (Frag einfach irgendeinen Einheimischen nach seinem Lieblingspub in der Gegend) gibt es auch zwei richtig gute Ketten, die etwas günstiger sind, als der große Rest: Wetherspoon und Walkabout.

Solltest du in der Gegend rund um Soho, Oxford Circus and Regent Street plötzlichen Heißhunger verspüren bietet die Carnaby Street einige gute Optionen. Auf und rund um Londons Kultgasse gibt es viele recht bezahlbare Restaurants, von Indisch über Koreanisch bis hin zu Chinesisch.

Und wenn es ums Abendessen geht, hat die Gegend rund um den Leicester Square viel zu bieten. Tu dir aber den Gefallen und meide die großen Restaurants direkt am Platz. Probiere lieber eines der kleinen, günstigen Chinarestaurants rund um die Gerrard Street in Chinatown direkt um die Ecke.

Chinatown in London, England

Ausgehen in London

Mal im Ernst: es ist richtig schwierig in London irgendwo ein günstiges Bier zu bekommen. Du wirst kein Pint unter vier Pfund finden. Falls du abends im Zentrum bleiben willst, ist das O’Neill’s an der Ecke von Carnaby Street und Great Marlborough Street zu empfehlen – mit guter Livemusik am Wochenende zu der die Meute im Laufe des Abends mit Sicherheit wieder mitgrölt.

Kleine Warnung vorab: Nimm dich in Acht vor den Trinkgewohnheiten der Briten. Sie fangen so um Fünf Uhr im Pub an, sind spätestens um Acht betrunken und machen sich allerspätestens um 22 Uhr auf den Heimweg – die einen weniger, die meisten aber eher mehr torkelnd. Eine Erfahrung, die ich schon auf meinem Segelturn zu den Whitsunday Islands vor Australien letzten Juni zur Genüge gemacht habe…

Der Pub Sherlock Holmes in London

Übernachten in London

Nun ja, die meisten Hotelzimmer sind sehr klein, der Preis dafür aber meistens sehr hoch. Trotzdem gibt es hunderte guter Möglichkeiten, weniger für eine Unterkunft auszugeben, als du wahrscheinlich erwarten würdest.

Zunächst einmal kannst du in einem Hostel übernachten. Und glaub mir, davon gibt es Hundertschaften – gute, weniger gute und solche mit Teppichen, die aufdringlich nach längst vergangenen Zeiten riechen.

Eines das ganz ok war, ist das Keystone House nahe der Kings Kross Station (sehr gute Zug- und Tube-Anbindung, an jeden Ort in London und zu vielen Städten in ganz England und UK). Es bietet „Dorm Rooms“, also größere Schlafräume oder gar -säle ab 16 Euro die Nacht, aber auch „Privates“, also Einzel- oder Doppelzimmer für etwa 30 Euro. Und glaubt mir, natürlich kann man das unterbieten, aber für Londoner Verhältnisse ist das ein ziemlich vernünftiger Preis. Immerhin reden wir hier von London und nicht von Bangkoks berüchtigter Backpackerstraße Khaosan Road.

Neben vielen Bed&Breakfast-Anbietern gibt es noch die Möglichkeit, ein Apartment zu mieten. Ein möglicher Anbieter ist zum Beispiel GowithOh, die Wohnungen in den verschiedensten Bezirken Londons anbieten. (Hinweis: Dieser Tipp wird euch präsentiert von GowithOh.)

Günstige Flüge nach London

London ist Europas inoffizielle Hauptstadt der Low Cost Airlines – oder wie es bei uns auch heißt Billigflug-Airlines. London hat sage und schreibe sechs Hauptflughäfen über die jeden Tag tausende Flüge abgewickelt werden. Es sollte für einen Schnäppchenjäger also kaum schwierig sein, ein günstiges Flugticket nach London abzustauben.

Der Blick aus dem Flugzeug auf Gegend rund um London

Dabei ist es recht wahrscheinlich, dass du entweder in Heathrow, Gatwick oder in Stansted landen wirst. Billigfluggesellschaften wie EasyJet oder Ryanair bieten jede Menge bezahlbarer Flüge von nahezu jedem europäischen Land. Die Kehrseite der Lowcost-Medaille: In manchen Fällen muss man unangenehme Flugzeiten in Kauf nehmen. So ist der Abflug oft entweder sehr früh am Morgen oder sehr spät in der Nacht.

London Transport

Wer vom Heathrow Airport günstig in die Innenstadt von London kommen will, sollte sich nicht für den Heathrow Express (16,50 Pfund für eine Fahrt) entscheiden, der auf großen Werbeplakaten im Ankunftsbereich beworben wird, sondern stattdessen den London Underground in Betracht ziehen, den öffentlichen Personennahverkehr. Mit der Picadilly Line kommt man für recht wenig Geld von allen Terminals in Heathrow nach Central London (ungefähr eine Stunde Fahrtzeit).

Der Piccadilly Circus in London

Die günstigste und effizienteste Art, in London von A nach B zu kommen ist ganz klar die gute alte Tube, wie die enge Untergrund-Bahn in London seit jeder liebevoll von den Londonern genannt wird. Sie bringt dich in nahezu jeden Bezirk und Vorort von London und das zu einem Preis, der eigentlich unschlagbar ist.

Top-Tipp:

Dennoch geht’s noch besser und günstiger: mit der Oyster Card. Diese elektronische Fahrkarte ist für den ganzen Großbereich London gültig. Man kauft sie sich einmalig am Schalter und lädt sich je nach Wunsch, Bedarf und Fahrtziel Geld darauf. Jede einzelne Fahrt wird dadurch sogar noch mal günstiger, als beim Kauf einer Einzelfahrkarte.

Ein Orientierungsschild in London

Zum Schluss der allerbesten Tipp, den du kriegen kannst:

Erlaufe dir London! Genauso wie jede andere Stadt ist es die beste Idee, einfach durch die kleinen Straßen, Märkte und Viertel zu spazieren. The best part of travel is to get lost.

Ach, du hast ein bisschen mehr Geld gespart,  willst aber auch nicht gleich arm werden in London? Dann schau dir mal meinen anderen London Travel Guide an: Englands Hauptstadt mit durchschnittlichem Budget!

Warst du in London? Was sind deine Tipps bei wenig Budget? Schreib einen Kommentar!

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  1. Avni Kensington Hotel says:

    London is a most attractive place in world. I have seen a lot of tourist places on budget in london.

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  2. herr stiller says:

    On saturdays you should visit the Broadway Market. Good and cheap food. On other days try to find a Pieminister – you won’t regret it. Oh, and if possible – just go by train. It’s not that expensive and you save the money from/to the airport. 🙂

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  3. Graeme Voigt says:

    Nice post man!!!
    London is a crazy city – so much to see and do. You would need a life time here to get to half of it. I’ve been living here for about 6 months now after leaving Australia and am loving it! (But yes, it can be quite expensive!)

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    • Clemens says:

      I’ll post the second article about London on a medium-budget pretty soon. So maybe you’ll find some advice in it, even though you live in London. I hope so!

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  4. Anna says:

    I am big advocate of walking. In every city, big or small! Bus No 14 is a pretty good too (if I remember well). I have friends in London so my stay is cost-free. A budget friendly (and good) restaurant is Nando’s in many places all over London.

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    • Clemens says:

      Hi Anna, you’re right. Of course, staying at a friends place is the best option you can have. And you would a local at you side that can show you around. That’s actually the best that can happen! I’ll try bus no. 14 on my next trip for sure! Thank you for that advice!

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  5. Mina says:

    Ein sehr schöner Artikel. Ich war das letzte mal als Schülerin in London und kann mich nur zu gut daran erinnern, dass für uns alles übermäßig teuer war (da hatte ich im Gegensatz zu heute natürlich noch nichts über für Freivergnügen wie Mussen und Galerien ;D). Ich nahm in der Woche sogar über 2kg ab *lach* Vor allem den Tipp mit der Transportmöglichkeit per Tube vom Flughafen werde ich mir merken. Danke.

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    • Clemens says:

      Du hast abgenommen, Mina? Hahah, sehr gut! Freut mich, dass der ein oder andere Tipp für dich dabei ist! Sag gerne Bescheid, wenn ich irgendwo helfen kann bei der Planung.

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  6. Ethan Cresdee says:

    Alternatively, young couples have a bunch more options when it comes to spending the summer in London , ranging from rising a smart child to finding a productive job for the future.

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  7. Grant says:

    One thing to add on the Oyster – once all your journeys hit the same price as a travel card (one day ticket) then the rest of your journeys are free for the day. Tokyo and several other cities could learn from that!!

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  8. Lieber Clemens
    Toller Artikel! Wir laufen auch immer gerne durch eine Stadt da sieht man häufig mehr, als mit dem Bus. Grade London kann man sich wirklich toll „erlaufen“. Bei unserem letzten Besuch waren wir mit unsren Kindern in der Jugendherberge „London Central“. Diese kann ich auch wärmstens empfehlen. Günstig, sauber, nette Leute.
    Kultur gibt es in London auch häufig zum Nulltarif z.B. die Tate Modern.
    Lieber Gruss Ellen (Patotra)

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  9. Katja says:

    Toller Artikel mit richtig guten Tipps. So kann man sich auch mit weniger Geld einen tollen Aufenthalt erlauben.

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