10 kulinarische Highlights der thailändischen Küche

Bei thailändischer Küche geht den meisten Köchen und Hobbyköchen sofort das Herz auf. Nicht nur weil sie zweifelsohne eine bekanntesten und beliebtesten weltweit ist, sondern vor allem nahezu grenzenlos. Bei einer zweiwöchigen Thailand-Reise kannst du jeden Tag getrost fünf verschiedenen Speisen zu dir nehmen, ohne in dieser Zeit auch nur eine zweimal zu essen. Hier sind 10 Thailändische Gerichte, die du nicht verpassen solltest.

Makrelen

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass die thailändische Küche vor allem bekannt ist für eine enorme Vielfalt an Zutaten, für unglaubliche Schärfe und darüber hinaus für eine Vielzahl von Kräutern und Gewürzen mit geradezu heilender Wirkung, zumindest wenn man ganz fest daran glaubt, wie es viele Thais voller Stolz tun.

Obwohl viele Westler zu denken scheinen, dass eine richtig schön strenge Fischsoße bei thailändische Speisen keinesfalls fehlen darf (nun, bei vielen ist das tatsächlich der Fall), werden die meisten Gerichte vor allem mit einem zubereitet: einer großen Portion Sorgfalt und Hingabe für die perfekte Symphonie von fünf Geschmacksrichtungen: scharf, salzig, sauer, süß und bitter.

Kannst du erraten, welche Zutat wohl am meisten benutzt wird? Richtig: Knoblauch! Und Chili. Und mehr Knoblauch. Und mehr Chili. Und noch mehr… O.K., ich denke du hast es verstanden.
Ich für meinen Teil bin ziemlich glücklich darüber, beides zu mögen. Ich mag es scharf und mit Knoblauch. Falls das eher nicht so dein Fall ist, sag der Bedienung im Restaurant oder der Garküche einfach, dass du es etwas weniger spicy oder knoblauchig möchtest. Das wird dir in allermeisten Fällen zwar nichts nutzen. Naja, die Thais haben wohl einfach andere Geschmacksnerven. Aber hey, versuche ruhig dein Glück.

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Wer durch Thailand reist, sollte auf gar keinen Fall davor zurückschrecken, die thailändische Küche mit all ihren Versuchungen auszuprobieren – ob im Restaurant, in einer Food Mall oder einfach an einem Straßenstand.

Und das wichtigste ist dabei: mach’s einfach! Trau dich! Lass dich nicht davon beeinflussen, was andere über die Gefahren zu wissen glauben, die angeblich von Essen von der Straße ausgehen. Letztlich solltest du eh nur auf eins hören: auf dein Bauchgefühl – denn der hat nämlich Hunger und wird schon wissen, was er will und was dir gut tut.

Die folgende Liste besteht aus zehn thailändischen Speisen, wie sie thailändischer nicht sein könnten. Das soll aber beileibe nicht alles sein, was die Küche zu bieten hat. Es gibt dutzende, nein hunderte andere Gerichte und dabei ist eins leckerer als das andere. Sieh die Liste einfach als kleinen Appetithappen auf mehr. Letztlich musst du das nämlich mit eigenen Augen und vor allem mit eigenen Geschmacksnerven erleben. Aber fürs Erste: Bon appétit!

Gebratenes Huhn mit Knoblauch und Pfeffer auf Reis

Lachs

Gebratenes Huhn mit Knoblauch und Pfeffer auf Reis. Hört sich recht einfach an, oder? Aber versuch mal selbst das einfach als Fried Chicken angepriesene Huhn in deiner heimischen Küche so gut hinzubekommen, wie du es in Thailand an jeder Ecke bekommst.

Dabei wirst du wirklich erstaunt sein, wie gut Knoblauch und Pfeffer hier zusammenarbeiten. Wobei, wenn ich recht überlege, passt Knoblauch in so ziemlich jedes thailändische Gericht. Ja, fast kann man sagen, Thailand sei ein echtes Paradies für Knoblauch-Liebhaber.

Fried morning glory

Morning Glory

Die Übersetzung erspare ich mir mal. Es steht nämlich genau so in der Speisekarte. Was sich anhört wie ein verschollener Song der Gallagher-Brüder, ist in Wirklichkeit eine Speise, in die ich mich bei meiner letzten Reise nach Thailand regelrecht verknallt habe. Schon der Name ist Musik in meinen Ohren. Im Ernst, „Morning Glory“, ich könnte es den ganzen lieben langen Tag essen. Nun ja, hab ich eigentlich auch, wenn ich es mir recht überlege.

Es handelt sich dabei um ein vegetarisches Gericht mit dem klangvollen Namen „pad pak bung fai daeng“. Manche nennen es auch Water Spinach, also Wasserspinat. Der interessante Teil dieses Namens ist der letztere, das „fai daeng“, was in Thai dezent auf die rote Stechflamme anspielt, die entsteht, wenn man das Gemüse in die Pfanne haut.

So. Und jetzt fliege gefälligst nach Thailand und gib in jeder Garküche mit diesem Wissen an. Damit haust du auch den letzten Vollproleten Patongs vom Barhocker. Ha!

Gedämpfter Tintenfisch mit Zitronendressing

Squid

Mal im Ernst, ich hab noch niemals so köstlichen Tintenfisch gegessen, wie auf Koh Lanta und in Krabi. Eigentlich war ich nämlich überhaupt nie ein großer Tintenfischesser. Aber hey, das hier haut dich echt aus den Flipflops.

Eigentlich ist es ziemlich simpel: Gedämpfter Tintenfisch, Zitronensaft, Chilis (wer hätte es gedacht?) und frischer Koriander obenauf. Im Mund verwandelt sich das ganze dann zu der pikantesten Kombination aus sauer, salzig und scharf, die meine Geschmacksknospen je in Thailand kennenlernen durften. Klingt gut? Dann musst du nur noch hoffen, dass die Fischer so früh am frühen Morgen schon Erfolg hatten und andere eifrige Tintenfischliebhaber nicht schon alles inhaliert haben.

Pad See Ew

PadSeaw

Mal was richtig typisch asiatisches und auch bei Thais wie bei Touris gleichermaßen beliebt: Pad See Ew – für viele Einheimische ein klassisches Mittagsgericht, das aus breiten, flachen und weichen Reisnudeln besteht, einigen vielleicht auch bekannt als „River Noodles“. Dazu gibt es chinesischen Brokkoli, Sojasauce und Fleisch. Nämlich wahlweise Huhn, Schwein oder Rind. Und wem dieser Mix noch nicht genug Würze hat, der kann am Tisch natürlich noch kräftig nachwürzen. Am besten und räudigstem mit pikanter Knoblauch-Chili-Sauce. Probier es aus! Es lohnt sich.

Grünes oder rotes Curry-Huhn

Rotes Curry

Curry bestellt man, wenn man von all den anderen auf der Karte keinen blassen Schimmer hat. Am Anfang deiner Reise also quasi immer. Das Gute daran: du machst damit nie etwas falsch. Die meisten Thai Currys die ich je gegessen habe, waren einfach zum Dahinschmelzen. Egal ob auf dem Nachtmarkt in Koh Phangan oder in Krabi.

Meistens gibt es zwei Varianten, nämlich grünes und rotes Curry. Das grüne ist meistens ein bisschen süßer als das oft recht scharfe rote Curry.

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Oder um es genauer zu sagen: Grünes Curry wird gängigerweise mit Auberginen oder Mini-Auberginen zubereitet (Ja, stell dir vor, ganz ganz kleine Auberginen!), zusammen mit Kokosmilch und Limettenblättern. Diese Zutaten werden schließlich kombiniert mit haufenweise grüner Currypaste.

Rotes Curry wiederum wird meistens mit Zitronengras, Bambussprossen und Thai-Auberginen zubereitet. Und welche Zutat kommt bei beiden Currys natürlich auch zum Einsatz? Richtig, Fischsauce.

Gebratene Aubergine

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Richtig gelesen: du kannst auch einfach nur Auberginen bestellen. Während man in anderen Ländern wahrscheinlich gleich die Nase rümpfen würde, ist die thailändische Version wirklich superlecker. Mal im Ernst, wer braucht schon Fleisch, wenn man so unglaublich leckeres Gemüse haben kann? Für mich war gebratene Aubergine die größte Überraschung auf meinem letzten kulinarischen Trip durch Südthailand.

Massaman Curry Beef

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Ein traditionelles Thai Massaman Beef Curry (Kaeng Masaman) ist sowohl sehr geschmack- als auch sehr gehaltsvoll. Wenn du also mittags oder abends richtig Hunger hast und auch so richtig satt werden willst, merk dir das Wort Massaman (Kleiner Hint: reimt sich auf Wassermann!)

Aufgrund seiner muslimischen Wurzeln und den damit verbundenen islamischen Speisevorschriften, wird Massaman Curry meistens mit Rindfleisch gekocht. Es kann jedoch auch mit Tofu, Hühnerfleisch oder, für Nicht-Muslime, auch mit Schweinefleisch zubereitet werden.

Alles andere variiert von Region zu Region und von Koch zu Koch. Manchmal wird es mit gebratenen, in Salzwasser gekochten Eiern serviert. Oder mit Rind, Dörrfleisch oder knusprig gebratenen Sardellen. Egal jedoch, mit welchen Beilagen es zubereitet wird, es macht mit Sicherheit nicht nur satt, sondern auch glücklich.

Khao soi oder „Chiang Mai Noodles“

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Khao soi ist ein burmesisch beeinflusstes Gericht, das vor allem in Nordthailand und im Norden von Laos serviert wird. Thailand-Reisende könnten es unter der Bezeichnung Chiang Mai Noodles kennen, mit dem die Speise als typische Straßenessen in der gleichnamigen nordthailändischen Stadt bekannt ist.

Es handelt sich dabei um ein suppenartiges Gericht, dass mit frittierten und dadurch knusprigen Nudeln zubereitet wird, zusammen mit gekochten Eiernudeln. Dann gibt es da noch eine handvoll anderer Zutaten wie Charlotten, Sauerkraut, Limetten und, wer hätte das gedacht, gemahlenen Chilis, die kurz in Öl angebraten werden. Und nicht zuletzt besteht das Gericht aus Fleisch in einer curry-artigen Kokosmilch-Soße.

Pad Thai

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Eines der bekanntesten thailändischen Speisen weltweit und an Straßenständen und so an jeder zweiten Garküche im Land des Lächelns zu finden: Pad Thai – das wörtlich übersetzt soviel bedeutet wie „Braten auf Thai-Art“ – ist ein Nudelgericht, das hauptsächlich aus frittierten Reisnudeln besteht und meistens mit Eiern, Erdnüssen, Sprossen, Charlotten und Fleisch nach Wahl zubereitet wird. Superlecker und so was wie die sichere Wahl, sollte man sich nicht recht entscheiden können.

Gebratenes Hühnchen

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Stell dir vor, wie du spät abends in Bangkok landest, nach einem anstrengenden Langstreckenflug. Erst der Einreiseprozess, dann musst du auf das Gepäck warten. Danach musst du einen Taxifahrer finden, der dich nicht abzocken will, den verdammt langen Weg in die Innenstadt fahren, im Hotel einchecken, dich endlich unter die Dusche stellen… nur um dann plötzlich mitten in der Nacht festzustellen, dass du einen Riesenhunger hast.

Also, was machst du? Ich sag dir was du machst. Gehe in irgendeine kleine Seitenstraße, entscheide dich für einen der Garküchen am Straßenrand, setz dich in einer den einfachen Plastikstühle, die wahrscheinlich viel zu klein sind für deinen faulen Touristen-Hintern und bestelle dir gebratenes Hühnchen, wie du es oben auf dem Foto sehen kannst. Oder irgendein anderes einfaches Gericht, das dir ein einfacher Mann, der tagein, tagaus an der Straße steht, voller Hingabe zubereitet.

Das Straßenessen in Bangkok hat so einiges zu bieten. Du musst nur auf deine innere Stimme hören. Sie wird dir schon sagen, ob du dafür bereit bist oder nicht. Und wenn du es bist, bestell einfach irgendwas, zahl die paar Baht und lass es dir gut gehen inmitten der Hektik der niemals schlafenden Großstadt.

Egal, für was du dich letztlich entscheidest, vergiss nicht dir mit jedem Gericht gedämpften Reis oder Klebereis (beliebt in Nordthailand) zu bestellen. Oft wird es nämlich nicht automatisch dazu serviert.

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Und noch was solltest du nicht vergessen:

Dies hier sind nur 10 Gerichte der thailändische Küche. Es gibt noch viele viele mehr, angefangen von frischen oder gebratenen Frühlingsrollen oder Som Ram (Scharfer Papaya-Salat) bis hin zu Tom Kha Gai (Hühnchen in Kokossuppe). Und natürlich nicht vergessen meine liebste Thai-Nachspeise von allen: Mango mit sticky-rice, also süßem Klebereis. L-e-c-k-e-r! Und jetzt nix wie raus auf Nahrungssuche!

Warst du mal in Thailand? Was hat dir besonders geschmeckt? Hinterlass einen Kommentar!

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  1. carina says:

    So longing for thai food right now! But I cannot believe that you’ve put som tam & sticky rice w/ mango in the very last paragraph! damn, clemens, you should know better!

    😉

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  2. carina says:

    Okay – true! waiting for that one!

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  3. Hmm all dishes look delicious, especially the beef curry!

    I didn’t know that the water spinach dish has the name! Interesting name … Morning glory 🙂

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    • Clemens says:

      Hi Timothy, I totally know what you mean. This name is just awesome! Sitting there in a street restaurant on plastic chairs looking at the waiter and just saying: „I’d like to have Morning Glory! Khop Khun khap!“

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  4. Charlie says:

    Amazing looking cooking and ingredients! Love the look of those pea eggplants, I’ve never seen them before..

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  5. My son is heading to Thailand in November and I’m excited to share this post with him and hopefully he’ll try a few of your suggestions.
    I personally am dying to have that Fried Morning Glory… YUM!

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  6. Florian says:

    Also Som Tam hättest Du wirklich etwas prominenter platzieren können. Ansonsten eine sehr schöne Liste, danke fürs Hunger machen!

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  7. Essen ist ja ein wichtiger Teil der Kultur – scheint also als könnte ich Thailand kulturell schonmal was abgewinnen 😉

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    • Clemens says:

      Na das ist doch mal ein Anfang! Thailand ist auch ein super Land für alle, die zum ersten Mal nach Südostasien reisen. Kulinarisch sogar eins der besten finde ich.

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  8. The snapshots are delicious…I love morning glory and Thai green curry.

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  9. Sabine says:

    I’m addicted to Thai Curry 🙂 Can’t get enough of it.

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